Ratgeber: Entspannter Laden - dank Wohnmobil Auflastung

Wohnmobil auf Campingplatz
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Ratgeber: Entspannter Laden - dank Wohnmobil Auflastung

Falls die Zuladung nicht (mehr) ausreicht, ist das Auflasten des Wohnmobils oft die letzte Möglichkeit. Das schwere Basisfahrzeug und gewichtiges Sonderzubehör addiert sich und verringert das Ladegewicht, das du für dich und deine Mitreisenden benötigst. Mit einer Erhöhung des zulässigen Gesamtgewichts, der sogenannten Auflastung kannst du dieses Problem lösen. Die nötigen Umbauten verbessern das Fahrwerk und somit die Fahreigenschaften. Hast du das passende Fahrzeug, kannst du mit einer Unbedenklichkeitsbescheinigung (auch ohne Umbau) ein paar Kilo mehr mitnehmen.

1. Wohnmobil auflasten – mit und ohne Umbau

Zum Auflasten deines Wohnmobils und für eine bessere Fahrstabilität kannst du das Fahrwerk komplett austauschen und ersetzen. Allerdings reichen oft schon kleine Veränderungen um:

  • den Federweg zu erweitern
  • die Bodenfreiheit zu erhalten
  • Traktion & Fahrstabilität zu erhöhen
  • die Stoßdämpfer zu entlasten
  • Interieur und Ladung zu schonen

1.1. Was solltest du beim Neukauf beachten?

Beim Neukauf deines Wohnmobils hast du noch alles in der Hand. Rechne dir am besten vorab aus, wieviel Zuladung du benötigst. Verschiedene Fahrwerksvarianten und unterstützende Technik stehen für dich zur Auswahl. Je nach Hersteller kannst du Fahrwerkskomponenten optional mitbestellen. Sie werden dann noch vor der Fahrzeugübergabe ins Neufahrzeug eingebaut. Auch ein Blick auf die verschiedenen Fahrgestelle ist lohnend. Beispielsweise hast du beim Fiat Ducato die Wahl zwischen:

  • verschiedenen Motorisierungen
  • 3 Chassis Längen
  • 4 Radständen
  • einem Gesamtgewicht von 3300 bis 4000 kg

Vor der Bestellung solltest du einen näheren Blick auf die sogenannten Werks- oder Fertigungstoleranzen des jeweiligen Herstellers werfen.

1.2. Auflasten durch Nachrüstung von Fahrzeugkomponenten

Mit einzelnen Komponenten kannst du Stoßdämpfer und Achsen deines Wohnmobils unterstützen. Selbst wenn du nicht auflasten möchtest, bekommst du mit Luft- und Schraubenfedern erheblich mehr Fahrkomfort und -stabilität. Die mitgelieferte ABE der Fahrwerksteile erlaubt dir den Einbau und die Nutzung im passenden Fahrzeug. Möchtest du mehr Gewicht mitnehmen, muss das von amtlicher Stelle genehmigt werden. Das heißt: TÜV & DEKRA müssen den Umbau abnehmen und die Zulassungsstelle das neue zulässige Gesamtgewicht in den Papieren eintragen.

Mit folgenden drei Fahrzeugkomponenten kannst du dein Wohnmobil auflasten:

Nachrüstbare Luftfeder, eingebaut zwischen Rahmen und Feder.

Luftfederungen für die Hinterachse unterstützen die hinteren Stoßdämpfer und werden beim Einbau zwischen Blattfeder und Rahmen verklemmt und verschraubt.

Bild zeigt stabile Alufelge zum Auflasten von Wohnmobilen

Alufelgen sehen nicht nur schön aus, sie verfügen auch über eine hohe Tragkraft. Unterstützt werden sie von einem robusten Reifensatz mit stabiler Karkasse. Diese Reifen sind seitlich mit CP für Camping markiert.

Bild zeigt die Einbauposition von Federbeinen im Fiat Ducato

Schraubenfedern & Federbeine werden oft zum Wohnmobil Auflasten verwendet. Vorne wie hinten kannst du mit ihnen den Federweg deines Wohnmobils erweitern. Mit ihnen entlastest du die Achse und das Niveau des Aufbaus wird angehoben.

Allein Teileeinbau samt passender ABE berechtigt dich nicht dazu mehr Gewicht mitzunehmen. Dafür benötigst du immer ein Auflastungsgutachten, das in den Fahrzeugpapieren eingetragen werden muss!

2. Mehr Zuladung ohne Umbau

Wenn es knapp wird, kannst du auch ohne Umbauten noch ein bisschen mehr in dein Wohnmobil packen, dafür stehen dir zwei Möglichkeiten zur Verfügung.

2.1. Gewichtsparen – wie geht’s?

Vollbeladene Wohnmobilgarage

Versuche das Gewicht deiner Zuladung möglichst gering zu halten. Zum Beispiel ist es nicht immer notwendig, mit einem vollen Frischwassertank herumzufahren. Besonders wenn du nur zwischen Camping- und Stellplätzen unterwegs bist, sind 20 - 30 Liter völlig ausreichend. Das volle Volumen von 100 Litern & mehr benötigst du eher selten. Mit federleichtem Campinggeschirr, Alucampingmöbeln und anderem spezifischen Wohnmobil Zubehör hast du ein enormes Gewicht-Sparpotenzial.

Hol dir Tipps in unserem Ratgeber zum Thema Wohnmobil Gewicht – Wieviel Zuladung ist erlaubt?

2.2. Unbedenklichkeitsbescheinigung – wie funktioniert das?

Das Auflasten ist nicht immer zwingend mit einem Umbau und dementsprechenden Kosten verbunden. Falls du einige Kilo mehr benötigst, kommt für dein Fahrzeug vielleicht eine Dokumentenauflastung in Frage.

Das beliebte Ducato Chassis kann ab Werk für höhere Lasten (bis 4000 kg) ausgelegt sein. Manche Aufbauhersteller lassen es jedoch, um der gängigen Führerscheinklasse B zu entsprechen, nur für ein zulässiges Höchstgewicht von 3500 kg eintragen.

Hast du so ein Modell und befindet sich die jeweilige Achslast im grünen Bereich: Kannst du dir vom Hersteller eine Unbedenklichkeitsbescheinigung ausstellen lassen. Mit ihr gehst du bei einer Prüfstelle wie DEKRA oder TÜV vorbei. Hier wird beispielsweise eine Auflastung von 3500 auf 3850 kg ohne Umbauten abgenommen. Ist das passiert, kann dein zusätzliches Gewichtspolster von der Zulassungsstelle in den Fahrzeugpapieren eintragen werden.

3. Kosten & Zuladungsgewinn

Kosten und Zuladungsgewinn variieren, je nach Wohnmobil-Modell, Aufwand und möglicher Auflastung. Dabei kommt es nicht nur auf das Fahrzeug und die Einbaukomponenten an, sondern auch darauf, wieviel und ob du selbst Hand anlegen kannst.

Wir haben für dich die ungefähren Kosten (ohne Einbau) zusammengestellt:

Auflastung per Möglicher Zugewinn Materialkosten
Luftfeder 100 – 300 kg 500 – 1350 Euro (Hinterachse)
Felge & Reifen 100 – 300 kg ab ca. 1600 Euro (4x CP Reifen & Alufelgen)
Schraubenfeder Bis 100 kg ca. 530 Euro pro Achse
Dokument Je nach Spielraum in den Papieren -------

Die Abnahme bei TÜV, DEKRA und anderen Prüforganisationen bewegt sich bei ca. 200 Euro und mehr. Das Eintragen bei der Zulassungsstelle schlägt mit 35 bis 70 Euro zubuche.

4. Ablasten – Wann lohnt sich das?

Schwere Wohnmobile über 3500 kg werden in vielen Ländern als LKW eingestuft, das hat oft höhere Maut- und Fährgebühren zur Folge. Mit dem Ablasten kannst du also Geld sparen. Außerdem könnten Gründe dafür sein, dass du:

  • Inhaber eines Führerscheins für eine niedrigere Gewichtsklasse bist
  • mittlerweile 1-2 Personen weniger mitnimmst
  • durch einen Umbau massiv Gewicht eingespart hast

Die Ablastung muss genau wie die Auflastung in die Fahrzeugpapiere eingetragen werden.

Allzeit gute & sichere Fahrt wünscht dir dein Team von Camping Wagner!

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