Wanderstock oder Nordic-Walking Stock – Wo ist der Unterschied?

Auf den ersten Blick ähneln sich das Aussehen und die Nutzung der beiden Stöcke. Bei beiden bewegst du beim Wandern verstärkt Arme und Torso. Doch hier enden die Gemeinsamkeiten, denn eins ist ein leichtes Sportgerät, das andere unterstützt dich auf schwierigen Wegen oder sogar beim Skifahren.

Wanderstöcke – für kraftvolle Unterstützung

Wanderstöcke oder auch Trekkingstöcke sind robust und stabil. Sie begleiten dich beim Wandern mit Rucksack, auf langen Touren oder im schwierigen Gelände. Sie stützen dich bergan & -ab und verteilen das Rucksackgewicht über die Arme auf deinen gesamten Körper. Sie verschaffen dir einen besseren Halt, einen sicheren Tritt und entlasten Rücken, Knie & Knöchel. Der ergonomische Griff gibt deinen Händen beim Wandern und Steigen einen stabilen Halt. Die breite Schlaufe sichert den Stock am Handgelenk. Mit passender Spitze & Teller versehen, sind einige Modelle sogar als Skistock oder zum Skiwandern geeignet.

Nordic Walking Stöcke – für dein Fitnesstraining

Nordic-Walking ist Kardiotraining und Fitnessprogramm in einem. Das dünne, meist einteilige Alu- oder Carbonstöcke befestigst du mit einer feststellbaren Schlaufe an den Händen. Beim Walking schwingst du sie mit einer langen Armbewegung im Laufrhythmus. Der Einstich ins Erdreich erfolgt in Fersenhöhe gegenüber dem abdrückenden Fuß. Dabei sollte nur Druck durch Armkraft, aber kein Körpergewicht auf dem jeweiligen Stock lasten. Da Nordic-Walking eine sehr gelenkschonende Sportart ist, ist sie auch für Menschen mit schwerem Knochenbau gut geeignet.

Sogenannte Stopper oder Spitzenschoner sind auf harten geraden Untergründen wie etwa Asphalt sehr empfehlenswert. Damit vermeidest du unnötige Geräuschentwicklung und schützt die Metallspitze vor dem Abnutzen.

Die richtige Länge ist wichtig!

Damit das Wandern nicht zur Last wird, ist es wichtig, dass deine Wanderstöcke die perfekte Länge besitzen. Wenn du immer auf verschiedenen Touren unterwegs bist, empfehlen wir dir die teleskopierbaren Trekkingstöcke. Diese kannst du dann immer auf die passende Länge einstellen. Die richtige Länge ist allerdings von vielen Faktoren abhängig wie etwa vom Streckenprofil, der Arm- und Körperlänge, aber auch die persönliche Vorliebe. Für z.B. Touren und Wanderungen im „normal welligen“ Gelände ist die Länge perfekt, wenn deine Stöcke senkrecht stehen und sich Unter- und Oberarm im 90° Winkel befinden.

Um vor dem Kauf die grobe Stocklänge zu ermitteln, lautet die Faustformel: Körpergröße multipliziert mit 0,68. Bei einer Größe von 1,76 z.B. liegt die geeignete Stocklänge bei etwa 1,20 m.

Der Wanderstock – Materialien und Ausstattungsmerkmale

Verschiedene Materialien und unterschiedliche Bauweisen bringen eine Vielzahl Wanderstöcke hervor. Das hat z.B. Gewichts- aber auch Preisunterschiede zur Folge. Hier ein kurzer Blick auf die wichtigsten Ausstattungsmerkmale:

Bauweise

Die einzelnen Glieder der faltbaren Stöcke sind verbunden wie ein Glasfaser-Gestänge oder besser eine Lawinensonde. Sie bauen sich fast selbständig zusammen und werden vor dem Wandern per Knopfdruck verspannt.
Die teleskopischen Modelle werden einfach auseinandergeschoben und auf der gewünschten Höhe per Twist-Lock festgedreht. Egal ob falt- oder teleskopierbar, viele Stöcke lassen sich in der Höhe verstellen. Das hat bei Bergtouren folgende Vorteile:

• Bergan kannst du sie kürzen und bequem als „Hochziehhilfe“ verwenden.
• Talwärts verlängerst du sie und sicherst dich nach vorne ab.
• Auf geraden Wegen stellst du die Höhe wieder „normal“ ein.

Höhenverstellung

Es gibt verschiedene Möglichkeiten die richtige Höhe einzustellen und zu fixieren:

• Twist-Lock
  An zwei Griffflächen oben und unten ausdrehen und mit einer Gegenbewegung in der gewünschten Höhe feststellen.
• Hebelklemmung
  Wie beim modernen Fahrradsitz: Einfach den Hebel öffnen, Höhe einstellen und den Hebel wieder festklemmen.
• Klemmkeilsystem oder Konus Klemmung
  Dieses System wird seltener verwendet. Hier werden zwei Teile zusammengeschoben und bei der gewünschten Höhe im Stockinneren verklemmt.

Material

Für lange Touren ist wie beim Paddel ultraleichtes Carbon das Material der Wahl. Das Material ist leicht, sehr hart, schwingt und verdreht sich nicht. Allerdings ist Carbon recht teuer und ist auf Grund der Härte weniger bruchfest (obwohl da schon einiges passieren muss).
Gehärtetes Aluminium gibt es in verschiedenen Legierungen. Die Alustangen sind etwas schwerer als die Carbon-Variante. Beim harten Aufsetzen schwingt das Material leicht nach. Sie neigen eher zum Biegen als zum Brechen.

Packmaß

Falls du sie gerade nicht brauchst, transportierst du deine Falt- oder Teleskopstöcke im oder am Rucksack. Das Packmaß bei Trekkingstöcken ist vor allem von der Baukonstruktion abhängig. Die faltbaren Stöcke haben meist ein kleineres Packmaß als die Teleskopstöcke. Die älteren Fixlängenstöcke sind am sperrigsten.

Griff

Der Griff sollte ergonomisch und rutschsicher sein, damit deine Hände guten Halt finden. Dafür haben sich Materialien wie EVA-Schaum, Kork und Korkmischungen bewährt. Für den Einsatz in sommerlichen Gefilden empfiehlt sich ein hoher Korkanteil. Ganzjährig und besonders im Winter sind Griffe aus EVA-Schaum bestens geeignet. Bei Stöcken mit Griffverlängerung stehen dir oft beide Materialien zur Verfügung.

Ein Stock mit Griffverlängerung lohnt sich besonders bei vielen kurzen Ab- und Anstiegen. Mit ihm greifst du, statt ständig die Stocklänge zu verändern, einfach um!

Griffband

Optimalerweise kommst du problemlos in die Schlaufe rein und wieder hinaus. Das Material sollte breit und weich sein, damit nichts einschneidet. Einige Griffbänder sind verstellbar, das ist empfehlenswert, wenn du deine Stöcke rund ums Jahr (Stichwort: Winterhandschuhe) nutzt.

Teller

Die Teller sollen Einsinken oder Verhaken der Stöcke im Untergrund verhindern. Die nachfolgenden Formen stehen dir zur Verfügung:

• Mikroteller für Trailrunning oder Nordic Walking
• Sommerteller für Wander- oder Trekkingtouren.
• Winterteller für schneereiche oder sehr matschige Gebiete.

Dämpfung

Gedämpfte Stöcke sind etwas schwerer. Sie sind sehr gut geeignet, wenn du auf glattem, hartem Untergrund wie etwa Asphalt wanderst. Die Federung mildert den Ruck, der beim Aufsetzen durch Stöcke geht. Das schont besonders bei längeren Strecken Handgelenk, Ellenbogen und Schulter.

Spitze

Die Stockspitze sollte möglichst gut greifen und sehr abriebfest sein. Am häufigsten verwendet und sehr langlebig sind Spitzen aus dem Hartmetall Wolframcarbid (WC).

Camping Wagner – starke Unterstützung für deine Trekking-Tour

In unserem Shop findest du neben der Wanderausstattung auch eine Vielzahl an Outdoorausrüstung wie etwa scharfe Outdoormesser oder nahrhafte Trekkingnahrung. Schau dich in Ruhe um und entdecke Top-Marken wie Komperdell, Ferrino und Salewa. Solltest du Fragen haben, dann wende dich gerne an unser Hilfecenter.