Was ist ein Gel Akku?

Bei der Gel Batterie bzw. beim Gel-Akkumulator wird im Gegensatz zur Nassbatterie der flüssige Elektrolyt (die Schwefelsäure) mit Kieselsäure gebunden. Dadurch entsteht eine gelartige Masse, was für eine stabilisierende Wirkung im Innern der Batterie sorgt. Die verschlossene Bauweise mit dem verbauten Sicherheitsventil (auch VRLA = valve-regulated lead-acid battery / „ventilgeregelte Blei-Säure-Batterie“) verhindert eventuelles Aufgasen, welches im Betrieb entstehen kann. Es gibt sie in zwei Ausführungen als Starter und als Solar- bzw. Bordbatterie. Der Unterschied liegt wie bei allen Säurebatterien in den verbauten Bleiplatten. Bei der Starterbatterie sind diese dünn und erlauben trotz eines merklich höheren Innenwiderstands als bei der Nass- oder AGM-Batterie, kurze Stromimpulse in hoher Stärke. Bei der Bordbatterie sind die Bleiplatten dicker. Hier wird der Strom nur langsam eingelagert und anschließend gleichmäßig an die verschiedenen Verbraucher abgegeben.

Ladung und Ladeerhalt

Die Gel Batterie benötigt niedrige Dauerströme. Das heißt, langsames Aufladen bei ca. 15-25 % der Nennleistung (Kapazität) und stetiger Ladeerhalt, um sie zu pflegen und zu schützen. Ältere Batterietechnik funktioniert, aber moderne Batterieladegeräte mit einer IUoU-Kennlinie schonen sie und erhöhen ihre Lebenszeit. Während der Einlagerung (z.B. im Winter) sollte sie regelmäßig, spätestens jedoch nach ca. 4 Wochen, wieder vollgeladen werden. Die Ladeschlussspannung sollte nicht über 14,4 V betragen.

In Reise- oder Winterpausen bieten sich zur Ladeerhaltung faltbare Solarpanels an. Die kannst du hinter der Windschutzscheibe positionieren und so für eine stetige Ausgleichsladung sorgen.

Die Vor- und Nachteile der Gel-Technologie

Die Vorteile:

• Hohe Lebensdauer:
  Bei guter Pflege liegt die durchschnittliche Lebenszeit bei etwa 6 Jahren.
• Hohe Zyklenfestigkeit:
  600 und mehr Ladezyklen sind möglich.
• Wartungsfrei:
  Aufgrund ihrer Bauweise ist sie auslaufsicher und sehr robust.

Die Nachteile:

• Die Ladezeit:
  Die gewöhnliche Ladedauer liegt bei etwa 8 Stunden, ist die Batterie sehr tief entladen, solltest du sie 48 Stunden und länger am Strom lassen (optimal für längere Standzeiten auf dem Campingplatz).
• Keine hohen Ströme:
  Verbraucher mit hohem Strombedarf, Stromspitzen bspw. durch den Betrieb eines Wechselrichters und zu schnelle Ladung sorgen für eine drastische Verkürzung der Batterielebenszeit.
• Das Gewicht:
  Eine 120 Ah bringt mit ca. 40 kg um einiges mehr auf die Waage als die 12 kg schwere Lithium Batterie mit gleicher Kapazität und höherer Stromverfügbarkeit.
• Die Stromverfügbarkeit:
  Um eine lange Lebensdauer zu erreichen, solltest du sie nicht mehr als zur Hälfte der Kapazität entladen. Optimal sind 20 - 30 %. D.h. um vollnutzbare 100 Ah mit auf Reisen zu nehmen, müsstest du rein rechnerisch auf 3 Batterien, mit je 120 Ah und einem Gesamtgewicht von 120 kg zurückgreifen.

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